Tipps vom Wiesnwirt

Peter Inselkammer im Armbrustschützenzelt

Peter Inselkammer verrät, was uns dieses Jahr im Armbrustschützenzelt erwartet.

Herr Inselkammer, Sie sind seit 35 Jahren Wiesnwirt im Armbrustschützenzelt. Wie fühlt es sich an, jedes Jahr aufs Neue dieses einmalige Fest mitzugestalten?

Jedes Jahr bringt neue Ideen, Aufgaben und Überraschungen mit sich. Auch wenn vieles inzwischen routiniert abläuft und es feste Zeitpläne und Abläufe gibt, ist jede Wiesn eine neue Herausforderung. Kein Wiesnjahr ist wie das andere und genau das macht es spannend.

Dieses Jahr soll sich im Armbrustschützenzelt einiges verändern. Können Sie uns verraten, was die Gäste erwarten dürfen?

Das größte Projekt ist unsere Halali Bar: Wir verlegen sie aus der Ecke des Zelts direkt neben den Haupteingang, vergrößern sie und machen sie erstmals auch von außen zugänglich. Das heißt: mehr Platz, mehr Sitzmöglichkeiten und eine erweiterte Barkarte – inklusive unserem beliebten spatzl vom Platzl.

Ein weiteres großes Thema ist die bargeldlose Bezahlung. Immer mehr Bedienungen sollen mit Geräten oder QR-Code-Lösungen ausgestattet werden, damit Gäste unkompliziert direkt am Tisch bezahlen können. Wir führen das schrittweise ein und sind gespannt, wie weit wir in diesem Jahr kommen.

Haben Sie einen Tipp für diejenigen, die dieses Jahr keine Tischreservierung getätigt haben?

Die Halali Bar bietet die Möglichkeit, auch ohne Tischplatz im Zelt die Wiesn-Atmosphäre zu erleben. Wer keinen festen Tisch reserviert hat, kann hier trotzdem feiern und Teil des Geschehens sein. Es gibt ein vielfältiges Angebot an Wein (auch Bio-Qualität), Dallmayr-Kaffee und Platzl-Signature-Drinks. Auch viele Zeltgäste genießen es, zwischendurch von der Bierbank an die Bar zu wechseln.

Die Wiesn lebt von Tradition – und doch verändert sie sich ständig. Was ist für Sie persönlich die größte Veränderung in den letzten Jahren?

Das Ausgehverhalten hat sich verändert: Immer mehr junge Leute tragen Tracht und sie zieht es auf die Wiesn. Untertags gehört die Bühne den Blasmusikkapellen, die die traditionellen Werte auf der Wiesn hochhalten. Am Abend wird dann ausgelassen gefeiert. Diese Entwicklung zeigt sich jetzt schon seit ein paar Jahren und es ist eine schöne Mischung: Jung und Alt feiern zusammen.

Viele Besucher wissen gar nicht, wie viel Planung hinter so einem Zelt steckt. Können Sie uns einen Blick hinter die Kulissen geben?

Die Planung fürs nächste Jahr beginnt direkt nach der Wiesn. Bereits bis Ende Dezember müssen Baupläne und Änderungen eingereicht werden – mit Blick auf Brandschutz, Rettungswegen und Genehmigungen. Anfang des Jahres starten wir mit den Reservierungen, der Personalplanung und der Organisation des Zeltaufbaus. Ab Juli beginnt dieser dann und dauert rund 10 Wochen. Man kann sagen: Für uns fühlt sich fast das ganze Jahr nach Wiesn an.

Haben Sie einen persönlichen Lieblingsmoment auf der Wiesn – etwas, das Sie jedes Jahr wieder berührt?

Einer meiner Lieblingsmomente ist der Einzug der Wiesnwirte. Wenn ich unser erstes Fass anzapfe und die gespannte Vorfreude im Zelt zu spüren ist, ist das jedes Jahr etwas ganz Besonderes.

Und dann ist da natürlich das Platzkonzert an der Bavaria am zweiten Wiesn-Sonntag. Alle Blaskapellen spielen gemeinsam, am Ende ertönt die Bayernhymne und hunderte Luftballons steigen in den Himmel – das ist wirklich ein schöner Moment, der zur Wiesn dazugehört.

Wenn Sie die Wiesn in drei Worten beschreiben müssten – welche wären das?

Traditionell, münchnerisch, Gaudi.

Zum Schluss: Ihre 5 persönlichen Tipps für die Wiesn 2025 – für Einheimische und Touristen gleichermaßen.

  1. Sonntags auf die Wiesn – besonders der erste Sonntag mit den Trachtlern ist stimmungsvoll und hat ein echtes Münchner Flair.
  2. Teufelsrad – ein echtes Original, das man entweder als Zuschauer oder sogar aktiv auf der Plattform erleben kann.
  3. Oide Wiesn – Ideal für Familien mit Kindern, weil es hier etwas ruhiger zugeht, als auf der Hauptwiesn.
  4. Mittags im Biergarten – Bei schönem Wetter die Atmosphäre genießen, etwas essen, trinken und das Treiben beobachten.
  5. Souvenir – der Wiesnkrug mit dem diesjährigen Motiv oder das Haferl vom Armbrustschützenzelt, das die Wirtin jedes Jahr mit einem Tiermotiv selbst gestaltet.