S‘ werd no scheena: Unsere Projekte in 2023

Inhaber Peter Inselkammer und Hoteldirektor Heiko Buchta nebeneinander in bayrischer Tracht.

Das Jahr 2023 steht für das Platzl Hotel im Zeichen von Erneuerung und Modernisierung. Neue Suiten, neue Bäder und ein neuer SPA-Bereich erblicken Schritt für Schritt das Licht der Platzl Welt. Über Herausforderungen und Erwartungen haben wir uns mit Inhaber Peter Inselkammer und Hoteldirektor Heiko Buchta unterhalten. Beide berichten von spannenden Neuerungen, auf die sich Gäste jetzt schon freuen dürfen

Im Jahr 2023 ist sehr viel in Bewegung in den Platzl Betrieben – ein Jahr des Bauens und Erneuerns. Was wird alles baulich verändert?

Heiko Buchta: Wir haben in 2023 zwei Großprojekte parallel laufen: Einerseits bauen wir im Gebäude der Pfistermühle die oberen Bereiche um und schaffen hier dreizehn neue Suiten. Zeitgleich renovieren wir schrittweise die Badezimmer der bestehenden Zimmer des PLATZL HOTEL. Für beide Projekte ist der Startschuss bereits gefallen. Im Mai werden wir auch unseren SPA-Bereich erneuern, damit dieser die gleich hohe Qualität besitzt wie unsere neuen Suiten.

Peter Inselkammer: Und das ist nur das Sichtbare! Natürlich laufen bei uns immer diverse Instandhaltungsmaßnahmen, die fernab der Augen unserer Gäste vorgenommen werden. Außerdem erfordern die neuen Baumaßnahmen eine gewisse Vorbereitung und bringen teils weitere notwendige Umbauten mit sich.

Sie haben sich ein großes Pensum auferlegt für 2023 – weshalb in diesem Jahr und warum so viel auf einmal?

Peter Inselkammer: Durch zwei pandemiebedingte Jahre hat sich in diesen Bereichen ein Nachholbedarf ergeben. Einige Ideen und Projekte, die wir nun umsetzen, hatten wir schon länger in Planung. Diese dann auch in ihrem vollen Umfang anzugehen, war eine Herausforderung, die wir im operativen Geschäft gerne eine Zeit lang geschoben haben. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür gekommen.

Heiko Buchta: Hier geht es auch um Großinvestitionen, die gut durchdacht sein wollen. Die vergangenen zwei Jahre war die Planbarkeit dafür nicht gegeben, doch die ist jetzt wieder da. Es gibt eine ausgezeichnete Perspektive für ein solches Premium-Produkt auf dem Markt, die Nachfrage ist vorhanden und damit auch der Handlungsbedarf. Wir haben uns zwar viel auferlegt für dieses Jahr, doch es wird uns ein gutes Stück nach vorne bringen und ich bin zuversichtlich, dass alles läuft wie geplant. Mein Vertrauen in unsere Mitarbeiter und die Dienstleister, die wir hier mit im Boot haben, ist groß und ich erhoffe mir eine weiterhin gute Zusammenarbeit.

Soll jetzt vieles einfach wieder frischer und neuer werden oder entwickeln Sie auch die Platzl Betriebe strategisch weiter, etwa als Antwort auf veränderte Gästewünsche?

Peter Inselkammer: Es ist ganz logisch und auch in unserem unternehmerischen Sinne, dass wir uns stetig weiterentwickeln, um mit diversen Modernisierungsmaßnahmen unser Qualitätsniveau zu halten oder weiter zu steigern. Ein Hotel lebt, ist in Gebrauch und damit nach einer gewissen Zeit reif für eine Modernisierung. Materialien kommen in die Jahre und das Inventar nutzt sich ab. Allein aus diesen Gesichtspunkten ist es unumgänglich, Maßnahmen wie unsere diesjährigen Projekte zu ergreifen.

Heiko Buchta: Mit unseren Umbau- und Erneuerungsprojekten 2023 nutzen wir auch Potenziale, die wir bisher noch nicht voll ausgeschöpft haben. Unsere neuen Suiten sind aus dem Gedanken heraus entstanden, dem wunderschönen historischen Gebäude der Pfistermühle noch mehr von der Aufmerksamkeit zu schenken, die es verdient hat und neue Nutzungsmöglichkeiten freizulegen. So schaffen wir ein unverwechselbares Premium-Produkt, das auch neue Zielgruppen anspricht.

Wie ist es für Sie zu sehen, dass sich das Platzl weiterentwickelt, als ein Haus das ja nun schon durch mehrere Generationen gegangen ist und viel Geschichte mitbringt? Blickt man da dann doch ab und zu nostalgisch zurück?

Peter Inselkammer: Das ist der Lauf der Zeit, Dinge verändern sich und das ist wichtig. Letzten Endes muss man ja auch zum Erhalt des Familienunternehmens wirtschaftlich denken und dafür alte Dinge loslassen können. Außerdem bewahren wir mit unserem Umbaukonzept natürlich auch das traditionelle Gebäude im Sinne des Denkmalsschutzes. Vielleicht kommt ein Stück weit Nostalgiegefühl dann doch noch während des Umbaus. Allerdings überwiegt für mich die Freude daran, etwas Schönes kreativ weiterzuentwickeln und ihm damit für die Zukunft neues Leben einzuhauchen. Das ist so ein bisschen wie die Verwandlung von Aschenbrödel zur Prinzessin.

Solche großen Projekte nebeneinander zu planen, zu projektieren und zu realisieren ist kein einfaches Unterfangen. Wie lange haben die Vorarbeiten gedauert und welche Herausforderungen gab und gibt es hierbei zu bewältigen?

Heiko Buchta: Die größte Herausforderung war und ist, dass wir in laufende Prozesse und Strukturen des Hotels eingreifen und dabei gewährleisten müssen, dass dies unseren Hotelbetrieb nicht beeinträchtigt. Unsere Gäste sollen weiterhin einen gewohnt schönen Aufenthalt bei uns genießen und von der Baustelle so wenig wie möglich mitbekommen. Natürlich bedauern wir, dass wir unseren SPA zum Umbau zwischenzeitlich schließen müssen – wir hoffen aber sehr auf das Verständnis unserer Gäste und deren Vorfreude auf unsere neuen Wellness-Highlights.

Peter Inselkammer: Eine meiner größten Herausforderungen war schon, an die 200 Unterschriften zu leisten, bis wir eine Baugenehmigung erhalten haben [ironisch lachend]. Alleine die Beplanung bis zum genehmigten Bauantrag hat rund 10 Monate gedauert. Gut eineinhalb Jahre hat ein zwölfköpfiges Team an unserem Modernisierungsprojekt gearbeitet. Von Statikern über Denkmalschützer, Ingenieure, Brandschutzbeauftragte bis hin zu Elektrikern. Mit den Umbaumaßnahmen ist ein großer organisatorischer Aufwand verbunden. Wir müssen koordinieren, welche Zimmer wir zu bestimmten Zeiträumen nicht belegen können, aber auch dass die Umbauprozesse stetig voranschreiten und wir zeitlich in einem Optimum arbeiten.

Heiko Buchta: Außerdem gibt es noch viele weitere Faktoren zu beachten, wie etwa die Tatsache, dass es im Gebäude bislang noch Mitarbeiterwohnungen gab, die wir ausgleichen wollten. Wir haben bereits vor zwei Jahren damit begonnen, alternative Wohnungen für unsere Mitarbeitenden anzumieten. Bereits vor drei Jahren ist auch das Stadtbüro des Armbrustschützenzeltes aus unserem Gebäude in Räumlichkeiten in den Platzlgassen umgezogen. Lager wurden aufgelöst, Mitarbeiterumkleiden verlegt. Auch wenn wir mit den Baumaßnahmen jetzt erst beginnen, so haben wir die ersten Schritte dafür schon frühzeitig getan. Dadurch haben wir tolle Möglichkeiten gefunden, neue Büroräumlichkeiten modern auszustatten. Umkleiden wurden effizienter geplant und entsprechend unserer Arbeitgeber-Marke gestaltet.

Wie schaffen Sie es, dass Gäste und Mitarbeiter möglichst wenig von den Umbaumaßnahmen mitbekommen – optisch wie akustisch?

Heiko Buchta: Ein großer Vorteil ist, dass wir mit den Suiten in einem Gebäudeteil arbeiten, der noch nicht mit Gästezimmern erschlossen ist. So können wir fast komplett unabhängig vom übrigen Gebäude arbeiten. Außerdem gehen wir etappenweise vor. Für die Bäderrenovierung haben wir unsere Zimmer zu Gruppen zusammengefasst, damit immer nur gewisse Teile des Hotels betroffen sind. So braucht kein Hotelgast durch eine Baustelle zu laufen. Auch nutzen wir nachfrageschwache Zeiten, um möglichst viel zu schaffen. Auf diese Weise können wir unsere Gäste in Zimmern unterbringen, die so weit wie möglich von unseren Baustellen entfernt liegen.

Haben Sie bei der Beauftragung für die Umbaumaßnahmen besonderen Wert daraufgelegt, mit Unternehmen und Gewerken aus der Region zusammenzuarbeiten?

Heiko Buchta: Ja, das ist uns wichtig. Wir arbeiten in vielen Bereichen schon über lange Jahre mit Partnern aus der Region zusammen, die wir ganz gezielt für uns gewinnen konnten, und die nun mit uns gemeinsam unseren Umbau bestreiten. Hierzu zählen zum Beispiel die Firma Graf aus dem Bayrischen Wald, die unseren Innenausbau übernimmt, die Münchner Elektrotechnik-Firma Kuhn und das Ingenieurbüro SPB, das direkt am Viktualienmarkt ansässig ist.

Peter Inselkammer: Wir sind seit Jahren sehr gut innerhalb von München und in der Region vernetzt. Das hat uns eine gute Ausgangslage für unsere anstehenden Projekte beschert. Denn für ein Unterfangen wie das unsrige muss man in der heutigen Zeit erst mal Partner finden, die ein solches Projekt umsetzen wollen und auch können. Unsere langfristige Strategie in Sachen regionaler Nachhaltigkeit hat sich für uns jetzt ausgezahlt.

Inwiefern verbessern die Umbaumaßnahmen auch nachhaltige Gebäudefaktoren wie beispielsweise Energieeffizienz und Emissionen?

Peter Inselkammer: Die Motivation nachhaltiger zu denken ist in unseren Platzl Betrieben immer gegeben. Denkmalgeschütze Gebäude sind an verschiedene Einschränkungen bei Modernisierungsmaßnahmen gebunden. Aber wir können eine deutliche Verbesserung der Energiebilanz im Gebäude durch eine optimierte Dämmung des Dachs und der Fenster erzielen.

Heiko Buchta: In der Ausgestaltung ökologischer Nachhaltigkeit sind wir heute bereits sehr gut. Themen wie Wasser-Einsparungen, LED-Beleuchtung und nachhaltige Materialien sind für uns selbstverständlich. Auch die neuen Suiten werden natürlich an unser Fernkältenetz für eine energieeffiziente Klimatisierung angeschlossen.

Was überwiegt derzeit bei Ihnen: die Anspannung, dass auch alles baulich so vorangeht wie geplant oder bereits die Vorfreude darauf, wie das Platzl Hotel in neuem Glanz erstrahlt?

Peter Inselkammer: Ohne Zweifel bin ich ein bisschen angespannt, weil wir gerade erst begonnen haben. Bestimmt wird noch die ein oder andere Herausforderung auf uns zukommen. Aber ich bin mir sicher, die Vorfreude steigt umso mehr, sobald erste Ergebnisse sichtbar werden.

Heiko Buchta: Für mich ist es eine Umbruchstimmung, eine positive Anspannung und eine große Freude, dass nun endlich wichtige Entwicklungen verwirklicht werden. Wir als Planungsteam sind ja auch schon gedanklich eineinhalb Jahre voraus. Vor unserem inneren Auge sehen wir schon vieles, das jetzt Schritt für Schritt Gestalt annimmt. Darauf freue ich mich sehr. Und natürlich freue ich mich vor allem für unsere Gäste, denen wir in Zukunft ein noch schöneres und außergewöhnlicheres Erlebnis bieten können.