Handwerkliche Käsekunst in München: Tradition trifft Innovation

© Münchner Käse Manufaktur
In ihrer gläsernen Käserei in Bogenhausen und am Stand im Viktualienmarkt erleben Besucher hautnah, wie echter Handwerkskäse entsteht. Wir haben uns mit Sebastian, einem der Gründer, getroffen und ihm einige Fragen gestellt. Erfahren Sie nachfolgend, was die Manufaktur so besonders macht, welche Projekte in Zukunft geplant sind und wie auch Sie handgemachten Käse hautnah erleben können.
Sebastian, danke für deine Zeit. Die Münchner Käse Manufaktur will das Käsehandwerk zurück in die Stadt bringen. Was war eure Motivation und wie möchtet ihr euer Ziel erreichen?
Wir haben festgestellt, dass viele Menschen den Bezug zu Lebensmitteln verloren haben. Der Käse kommt meist eingeschweißt aus dem Supermarkt; was letztlich alles dahintersteckt und wie Qualität und Güte variieren können – darüber machen sich die wenigsten Gedanken. In unserer gläsernen Käserei in Bogenhausen möchten wir zeigen, wie richtig guter Käse auf handwerkliche Weise hergestellt wird. Besucher:innen sehen, welche Techniken und welche Kreativität in die manuelle Herstellung von außergewöhnlichem Käse fließen. Darüber hinaus legen wir großen Wert auf die Güte und Frische des Rohstoffes und achten auf kurze Lieferwege und Regionalität. Die Bio-Heumilch für unseren Käse beziehen wir deshalb vom Nirschlhof aus Grafing bei München, einem Familienbetrieb mit muttergebundener Kälberaufzucht.
Wie auch das Platzl vereint ihr Traditionsbewusstsein mit Innovation. Wie gelingt euch dieser Spagat bei der Käseherstellung?
Das Käsehandwerk ist zwar alt, aber wir sehen noch viel Potenzial für Neues. Unsere Innovationen basieren immer auf traditionellen Käsearten, die wir aber auf unsere einzigartige Weise interpretieren. Das beste Beispiel ist unser Isarbazi. Grundsätzlich ist das ein Käse mit gewaschener Rinde, dessen für die Käsesorte typischen Geschmack wir erhalten. Gleichzeitig machen wir den Käse aber besonders gefällig und cremig.
Ihr beliefert zum einen die gehobene Gastronomie, zum andern seid ihr auch hautnah am Endkunden. Warum habt ihr euch für einen Stand Viktualienmarkt entschieden?
Der Viktualienmarkt ist das Herzstück der Münchner Feinkostkultur. Hier können wir unsere handwerklich hergestellten Käsespezialitäten direkt an die Menschen bringen, die sie letztlich genießen werden. Der persönliche Kontakt ist unbezahlbar – sei es bei der Beratung oder wenn wir die Geschichte hinter unseren Produkten erzählen. Wir erreichen hier eine vielfältige Zielgruppe: vom Feinschmecker über Touristen bis hin zu Menschen, die Wert auf regionale, handwerklich hergestellte Produkte legen.
Euer Käse schmeckt hervorragend anders, das können wir bestätigen. Das ist aber nicht alles, ihr bietet auch verschiedene Käse-Erlebnisse an. Kannst du uns dazu auch etwas erzählen?
In unserer „Gläsernen Käserei“ können Interessierte täglich den Herstellungsprozess beobachten. Dabei sehen sie hautnah und transparent, welches Handwerk dahintersteckt, welche Zutaten verwendet werden und wie die Reifung funktioniert.
Noch spannender ist unser Käse-Wein-Tasting: Die Teilnehmer stellen am Kupferkessel ihren eigenen Käse her und genießen in den Ruhephasen eine Verkostung mit vielfältigen Käsespezialitäten aus unserer Manufaktur und ausgewählten Weinen. Diese Erlebnisse bieten wir auch als Teamevents oder Firmenfeiern an. Dabei muss die Firma, die ein solches Event bei uns bucht, selbst gar nichts mit Käse zu tun haben :)
Letzte Frage: Was bringt das Jahr 2025 für euch?
2025 wird ein spannendes Jahr. Wir erweitern unser Sortiment um gereifte Käsesorten aus unserem Käsekeller. Besonders freuen wir uns auch über Kooperationen mit traditionsbewussten Partnern wie dem Platzl Hotel, die wie wir Wert auf Qualität und regionale Produkte legen. Gemeinsam möchten wir das Bewusstsein für handwerklich hergestellten Käse weiter stärken.